So die Planung ... um 16:30 Uhr standen wir dann zunächst mit rund 50 Rückreisewilligen vor der Messe, aber weit und breit kein Bus zu sehen ... und die Busse, die vorbeikamen, hatten andere Ziele. So haben wir uns dann gegen ca. 16:45 Uhr zunächst zu Fuß auf den Weg zum Bahnhof gemacht (wozu gibt's denn NAVI-Apps, hä ?). Als wir gerade an der nächsten Kreuzung angekommen waren, kam überraschend doch ein Bus in Sicht und hielt freundlicherweise auch noch an, um uns sechs aufzunehmen. Natürlich ging es dann noch zur Haltestelle, wo mittlerweile gefühlt 300 Personen warteten. Von denen dann gefühlt mindestens 150 in unseren Bus mit einstiegen. Tür zu und los. Nach 20 Metern sprang dann ein völlig verzweifelter Mitwartender auf die Fahrspur und drohte, den Bus notfalls zu kapern - ohne Erfolg; er passte einfach nicht mehr rein. Seine 10 Kumpels natürlich auch nicht. Jetzt aber los. Durch den Feierabendverkehr in Essen. Durch DIE City, in der der öffentliche Nahverkehr, also die U-Bahnen, bestreikt werden. Mit zwei Worten: volle Straßen ! Super Wetter. Super Reise. Schöööön warm im Bus. Lüftung überfordert; waren wir etwa doch schon in der Bahn ??? Nein, nein. Vielmehr haben wir nach fast 60 min. Busfahrt bis zum Bahnhof unseren 17:44 Uhr-Zug um 1 min. verpasst (EINMAL wünscht man sich eine Verspätung, EINMAL !). In einem geregelten Fahrplan wird die Nahverkehrs-Verbindung jedoch stündlich angeboten, also haben wir den nächsten Zug eine Stunde später genommen. Haben ja alle Urlaub. Nicht so schlimm.
Nun stiegen wir in den 18:44er nach Münster und gleich direkt ins Bord-Bistro. Regionalexpress-Bistros sind übrigens die, die nur eine Theke, 2 Klappsitzpläte und einen Stehtisch mit 2,5 Steh-/Lehnplätzen haben. Auf dem Klappsitz neben dem Stehtisch saß ein Typ, den ich, glaube ich, schon mal irgendwo gesehen hatte ... Er sprach uns dann auch gleich an: "Woll'n Sie auch was verzehren ?" Da hatte uns die nette asiatische Servicekraft noch gar nicht entdeckt ... "Wie meinen ?" - "Ob Sie auch was verzehren wollen ?! Der Laden hier ist nämlich verpachtet und die Dame muss auch was verdienen !" - "Tja, mal sehen, wir sind ja gerade mal 30 Sekunden drin." - "Ja dann denken Sie DA mal drüber nach !!!" Gut. Haben wir dann gemacht. Und uns für Kaffee entschieden. Schlechten, heissen, teuren Kaffee aus dem Pappbecher, liebevoll aus der Pumpkanne gezapft. In die der Kaffee wohl vor vielen vielen Stunden auch irgendwie reingekommen war. Auf unsere Frage "Arbeiten Sie auch hier im Bistro ?" antwortete der Typ: "Nein, ich bin auch Reisender." - "Ach ... und die Caprisonne, die Sie da trinken, gibt's die auch hier im Bistro ?" - "Ne." - "Dann sprechen Sie uns doch bitte EINFACH NICHT MEHR AN !" So'n Psycho, echt, ey, der fehlte gerade noch.
So geht die Rückfahrt doch gleich gut los. Immerhin pünktlich. Und mit Kaffee. Kurz vor Dülmen dann Halt auf freier Strecke. Lautsprecherdurchsage: "Aufgrund von Vandalismus am Gleis haben wir ca. 10 Minuten Aufenthalt, wir müssen erst ein paar Züge durchfahren lassen. Auf dem Gegengleis wurde die Oberleitung gestohlen." Wieviel Umsteigezeit hatten wir doch gleich in Münster ? 11 Minuten ?? Als die Fahrt nach 25 Minuten fortgesetzt wurde war dann wenigstens klar, dass wir rechnerisch nicht mehr eine Stunde in Münster auf die Verbindung nach Osnabrück warten mussten, sondern nur noch rund 50 Minuten - TOLL ! Nachdem wir uns dann etwas verpflegt hatten stellten wir final fest, dass die NordWestBahn nach Osnabrück auch noch 10 Minuten verspätet abfuhr ...
Ich war dann um 22.20 Uhr in Bad Essen, nachdem wir in Essen um 16:30 Uhr Abreisebereitschaft hergestellt hatten. Selbst mit dem nebenstehenden, etwas abgeranztem Daimler in jagdgrün wären wir mit 6 Fahrgästen schneller und bequemer nach Hause gekommen als wie oben beschrieben. Danke an VERDI und Herrn Grube. TROTZDEM werden wir auch in 2015 wieder dabei sein. Über die Art der Hin- und Rückreise ist das letzte Wort aber noch nicht gesprochen.