"Reisende an Gleis 1, willkommen in Osnabrück ! Ihre nächsten Anschlußzüge: Regionalexpress nach Münster, anschließende Weiterreise nach Essen; Abfahrt in Osnabrück: 9:19 Uhr"
Gleis 1 ? Essen ? Das sind wir ! 2 x NRWTicket, bitte, wir sind 2011 mit 10 Personen unterwegs zur größten Oldtimermesse der Welt, zur TECHNO CLASSICA.
Um es vorweg zu nehmen - es IST die größte Oldtimermesse der Welt. Wir haben Ihnen - zur besseren Übersicht - einmal den Hallenplan mitgebracht:
Start in Halle 12 bei BMW und Mini, dann in die erste Etage zu den Clubständen in den Hallen 6.1 bis 9.1, mit der Rolltreppe hinunter in Halle 7 zur Autostadt. Noch schnell ein bisschen Halle 6 mitnehmen und dann ab durch Halle 4 in die Galeria. Rechts halten, bis zum Ende durchgehen und dann links in Halle 3 abbiegen, zurück in die 1, dann in den Keller zu 1A, wieder hoch in die 2 und dann durch die 5 in die Hallen 10, 11, und 12 und raus.
Was vergessen ? Jau, aber nächstes Jahr müssen wir ja auch wieder hin ...
Hier nun ein paar ganz subjektive, persönliche Highlights in Bildern.
W wie Wanderer ...
... schau mir in die Augen, Kleines. Scharfe Bügelfalte mittig, knappe Roadster-Scheibe, hinreissende Linien und ein Preisschild ...
Eigentlich bin ich dafür nicht zu haben: das man Autos Namen gibt. Oder, noch schlimmer, Kosenamen !
Aber diese Isetta ist einfach ein KNUFFI ! Herrliche Rundungen, präsentiert auf einem der wirklich gelungenen Clubstände im 1. OG.
In diesem Bild haben wir einen Ford 20M P5 versteckt. Haben Sie ihn schon gefunden ? Es ist NICHT der gelbe Wagen ...
Hier sehen Sie eines der besten Beispiele für den Satz "Kleider machen Leute": ein Ford OSI, benannt nach der italienischen Karrosserie-Schmiede, die den quadratisch, praktisch, guten P5 mal
schick eingekleidet hat.
Neben den Clubs, die sich wieder mal sehr viel Mühe mit den Präsentationen gegeben hatten, überzeugte dieser Händler mit einem athmosphärisch tollen Angebot. "Von der Pritsche weg" gab es Dioramen in verschiedenen Massstäben und Preislagen zu verschiedenen Themen zu kaufen. Und allerlei anderen, passenden Kleinkram.
Hier mal ein Käfer-Diorama zum Thema "Scheunenfund"; extrem liebevoll, mit dem Blick für's Detail zusammengestellt, konnte mann diesen Kleinen für 380,-€ gleich mit nach Hause nehmen. Damit war er sicher eines der günstigsten Fahrzeuge in Essen ... und definitiv der günstigste Käfer !
CHEVROLET !
CORVETTE !
Das klingt schon in der Aussprache super. Das Motorgeräusch macht süchtig. Und auch wenn der Stoff (Sprit) immer teurer wird ... manch einer MUSS es einfach haben. Und gefühlt wird die
AMI-Gemeinde immer größer. Ganz vorne in der Oldtimer-Gunst sind allerdings die Mustangs in allen Variationen.
Viele Fahrzeuge waren käuflich - aber nicht alle. Dieser Opel Ascona mit den ganz dicken Backen trug kein Preisschild. Puristisch und doch gekonnt präsentierte sich der Wagen im Kreise seiner zeitgenössischen Mitbewerber: Porsche (Straße); AMG-Heckflosse ("rote Sau") für den Ring und der Ascona für die Rallye.
Hier ist der Ascona "zuhause" (externer Link).
Hot Rods sind heiß, bauen auf klassischen Fahrzeugen der 30er und 40er Jahre auf und spiegeln höchst individuell den Geschmack der Spengler und Dengler wieder, die das Blech sooo kunstvoll bearbeiten können. Schönen V8 'rein - was geht, Alter ? Dieser Hot Rod kommt, wie so viele Besucher auch, aus den Niederlanden.
Mercedes-Benz gab in Halle 1 wieder einmal alles. Schließlich rühmt sich die Stuttgarter Fahrzeugschmiede in diesem Jahr des 125sten Geburtstages "ihres" Automobils. Man feierte sich mit einer beeindruckenden Präsentation von beeindruckenden Fahrzeugen, z.B. diesem 500 K Roadster aus dem Jahre 1936.
Was Mercedes in Stuttgart war Borgward in Bremen. Hinreissend - diese Bezeichnung trifft das Isabella Coupe Cabriolet zu 100%.
In seiner Bauzeit von 1957 bis 1961 kostete das Cabrio aus dem Hause "Deutsch" rd. 17.000,- DM. Ein Käfer, damals noch mit ovaler Heckscheibe, lag bei 4.600,- DM. Dieses Cabrio wurde aber erst in
jüngster Zeit aus einem Coupe umgebaut. Preis > 70.000,-€.
Und noch ein Highlight aus der Lieferwagen-Szene: ein Tempo Matador. Dieser Transporter, konzipiert als Nachfolger der Tempo-Dreiräder, motorisierte besonders nach dem 2.Weltkrieg tausende von Handwerkern. Mit VW- oder Heinkel-Motoren unter dem Fahrersitz schaffte der Matador mindestens 1 Tonne Zuladung und bot "ab Hinterkante Fahrerkabine" allen denkbaren Aufbauvarianten Platz. Er hatte nämlich Frontantrieb.
Die Goldenen Zeiten der Oldtimer-Szene sind also noch lange nicht vorbei. So werden wir auch bei kommenden Techno Classica's Geburtstage von automobilen Meilensteinen feiern können. Dieses Jahr zum Beispiel den 50sten des Volvo P1800 - ein Coupe mit Linien zum Niederknien.
Viel mehr Bilder gibt es hier. Und im kommenden Jahr fahren wir wieder hin. Bestimmt !